Europas Fahnder haben im Kampf gegen Betrug und Korruption zulasten des EU-Haushalts im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an Hinweisen bekommen. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf), das am Dienstag die genauen Zahlen veröffentlichen will.
Bereits 2014 hatten Behörden und Privatleute mit 1.417 Verdachtsfällen eine Höchstzahl gemeldet, 2015 stieg die Zahl noch einmal leicht an. Der größte Teil der Fälle bezieht sich auf Betrug bei der Auszahlung von europäischen Regional- und Strukturfördergeldern.
Das Amt konzentrierte sich zudem auf den Schmuggel von Zigaretten- und Kosmetika sowie die Bereiche Zoll und Handel. Grundlage für Betrug sind etwa Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Fördergeldern oder korrupte EU-Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr schloss die Behörde so viele Fälle wie noch nie ab, wie aus dem Jahresbericht 2015 hervorgeht.
Olaf-Chef Giovanni Kessler sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass die Zahlen nicht gleichbedeutend mit einem Anstieg an Betrügereien in Europa seien. „Wir arbeiten einfach effizienter“, sagte Kessler. Als Trend zeichne sich ab, dass Betrüger immer häufiger grenzüberschreitend arbeiteten.
„Das stellt die Behörden vor große Herausforderungen“, betonte der Olaf-Chef. Kessler forderte mehr Kooperation zwischen den Behörden der 28 EU-Staaten.
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