Die Erklärung von CSU-Chef Horst Seehofer, das Ende der Willkommenskultur für Flüchtlinge sei besiegelt, ist auf scharfen Protest der SPD-Spitze gestoßen. „Die Äußerung von Herrn Seehofer ist ein Schlag ins Gesicht für die vielen Ehrenamtlichen, die sich jeden Tag um die Integration von Flüchtlingen kümmern“, sagte SPD-Generalsekretärin Katarina Barley den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Dies zeige aber auch, wie weit sich die Christsozialen von der Lebenswirklichkeit im Rest von Deutschland verabschiedet hätten. „Von der tausendfach gelebten Solidarität könnte die CSU noch einiges lernen – übrigens auch, was den Umgang mit der eigenen Schwesterpartei angeht“, sagte Barley weiter.
Sie verwies darauf, dass mit der Willkommenskultur viele Helfer in Deutschland dazu beigetragen hätten, „diesem Land ein menschliches Gesicht zu geben“. Zum Glück sei die Bereitschaft zu helfen weiter vorhanden. Seehofer hatte zuvor die zwischen Bund und Bayern erzielte Einigung beim Streit über die Grenzkontrollen als Dokument der Wende in der Flüchtlingspolitik bezeichnet: Mit der Vereinbarung sei „das Ende der Willkommenskultur notariell besiegelt“, sagte Seehofer der „Süddeutschen Zeitung“.
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