Am vergangenen Dienstag haben sich Jörg Meuthen, Co-Vorsitzender der Alternative für Deutschland (AfD), und Mohammad Dawood Majoka, Sprecher der islamischen Reformbewegung Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), zu einem Streitgespräch in der Qamar Moschee im schwäbischen Weil getroffen. Eingeladen hatte das Nachrichtenmagazin Focus.
Anlass für das Gespräch war ein Satz im AfD-Parteiprogramm:
Der Islam gehört nicht zu Deutschland.
In der Diskussion betonte Meuthen, dass er die fünf Millionen in Deutschland lebenden Muslime für „überwiegend absolut friedliche Menschen“ halte. Der Islam aber, so Meuthen dem Nachrichtenmagazin, „ist durch und durch politisch“ und „die tendenziell gewaltaffinste Religion“.
Majoka als Sprecher der Ahmadiyya verwahrte sich in dem Streitgespräch dagegen: „Sie nehmen die Taten einiger Extremisten und verurteilen dafür eine gesamte Religion, und ihre Anhänger stellen sie unter Generalverdacht“, erklärte er gegenüber Focus. Er sehe durch die AfD-Politik die Gefahr steigen, dass friedliebende Muslime sich ausgegrenzt fühlen und dann „leichter für Extremisten erreichbar“ sind.
In dem Streitgespräch bekräftigte Meuthen die Forderung der AfD, unter anderem den Bau von Minaretten und den Ruf des Muezzin zu verbieten. „Ich persönlich habe kein Problem mit dem Minarett“, so Meuthen. Dafür aber mit dem Muezzinruf:
Ich bin ein konservativer Christenmensch. Und ich möchte, dass meine Kinder das Geräusch von Kirchenglocken als den normalen Grundsound sakraler Töne vernehmen. Und nicht den Ruf des Muezzin, fünf Mal am Tag.
Die AfD wolle „ein friedliches Miteinander aller hier existierenden Religionen aber in einem Deutschland, das sich zu seinem christlich-abendländischen Kern bekennt“.
Die dominante Religion müsse das Christentum bleiben.
Vor diesem Deutschland muss niemand Angst haben,
so Meuthen.
Majoka dagegen gibt zu, Angst zu haben „vor dem neuen Deutschland der AfD“. Er fürchte, dass künftig verstärkt Wahlkampf auf dem Rücken von Minderheiten ausgeführt werde:
Wer Minderheiten stigmatisiert und vorverurteilt, heizt die Stimmung unnötig auf. Das ist die falsche Strategie im Kampf gegen Extremismus.