Der Chef des Bundesamts fĂŒr Migration und FlĂŒchtlinge (BAMF), Frank-JĂŒrgen Weise, hat Kritik zurĂŒckgewiesen, mit hastig eingestellten AushilfskrĂ€ften Asylverfahren quasi im Eiltempo zu entscheiden: „Wir mĂŒssen dieses Jahr rund eine Million Asylentscheidungen treffen, und deshalb sind wir in Not“, sagte der Behördenchef, der auch die Bundesagentur fĂŒr Arbeit leitet, dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe).

Die Einstellung fester Mitarbeiter liege wegen „nicht nachvollziehbarer WidersprĂŒche“ von Teilen des Personalrats hinter Plan. Deshalb sei er auf zeitweise UnterstĂŒtzung aus anderen Behörden angewiesen oder habe sich jetzt auch an die großen WirtschaftsprĂŒfungsgesellschaften gewandt, sagte Weise. Die AushilfskrĂ€fte wĂŒrden aber mehrere Wochen intensiv qualifiziert und könnten sich bei Fragen an eine Hotline wenden.

Die eigentliche Asylentscheidung treffe zudem immer ein fester BAMF-Mitarbeiter. Als nach den Hartz-Reformen Hunderttausende ehemalige SozialhilfeempfĂ€nger in die ZustĂ€ndigkeit der Jobcenter wanderten, habe man die Mitarbeiter dort genauso geschult wie heute die neuen Kollegen beim BAMF, betonte Weise. „Und der Hartz-IV-Bescheid fĂŒr einen HilfebedĂŒrftigen ist komplexer als der Asylentscheid.“

Weise verteidigte auch BeraterauftrĂ€ge. Die Beschleunigung der Asylverfahren durch die neuen Ankunftszentren, die Videodolmetscher, den elektronischen Datenaustausch mit den Gerichten oder ein Terminbuchungssystem habe man auch den Beratern zu verdanken. Wer jetzt die Kosten kritisiere, mĂŒsse sich fragen lassen, wer denn fĂŒr die VersĂ€umnisse der Vergangenheit bezahle.

Etwa dafĂŒr, dass es lange kein IT-System gab, das bundesweite Transparenz erlaubte. Auch die Wohnsitzauflage, die die Regierungskoalition vergangene Woche in ihren Eckpunkten fĂŒr ein Integrationsgesetz beschlossen habe, wĂ€re ohne das BAMF gar nicht denkbar: „Denn erst der neue Ankunftsausweis, den wir in den letzten Monaten entwickelt haben, macht diese Steuerung jetzt möglich.“ Als oberster FlĂŒchtlingsmanager der Republik sieht sich der BAMF-Chef nicht.

Das seien Kanzleramtschef Peter Altmaier oder Innenminister Thomas de MaiziĂšre. „Klar ist aber auch: Die Reform beim BAMF ist mit meinem Namen verbunden“, sagte Weise. „Und wenn es schief geht, ĂŒbernehme ich die Verantwortung.“

Text über:
dts Nachrichtenagentur
Foto:
FlĂŒchtlinge an einer Aufnahmestelle, ĂŒber dts Nachrichtenagentur
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